Im September startete die Backhaus Stiftung ein Modellprojekt in der Ev. Kindertagesstätte Elliehausen in Göttingen. Ziel war es, Kinder spielerisch an das Thema Wildtiere heranzuführen und den richtigen Umgang mit der Natur zu lernen. Stifterin Eva-Maria Backhaus hat vor Ort mit Kita-Leitung, Mitarbeitern und Kindern gearbeitet. Nun gibt es erste Ergebnisse, die Kita-Leiterin Cosima Lavarino-Schelper im Interview erläutert.

Wie haben Sie den Vormittag aus Ihrer Perspektive erlebt? Und Ihre Kollegen? 

Der Vormittag war reichlich mit viel Input und Aufgaben gefüllt. Allerdings auch gut strukturiert und aufeinander aufgebaut. Die Zeit reichte aus. Die Kolleginnen waren weniger vom Ablauf beeinflusst. Dass eine weitere Fachkraft das Angebot begleitete war super. 

Wie waren die Kinder nach dem Termin drauf?

Die Kinder waren aufgeregt, aber auch gespannt, was passiert. Die Kinder haben am Nachmittag immer wieder nach dem Igelhaus geschaut, ob denn schon ein Igel eingezogen ist. 

Wurden bei den Kindern Denkprozesse Wildtiere betreffend in Gang gesetzt?

Ja, sie haben immer wieder davon gesprochen, was Igel und Eichhörnchen fressen, wann sie mal zu sehen sind und dass, wenn das Futter leer ist, nachgefüllt werden muss. Die Kinder haben weiter überlegt, wo wohl Rehe und Wildschweine wohnen, fressen und vieles mehr.

Was konnten Sie an den Kindern an diesem Vormittag beobachten?

Die Kinder wirkten so, als ob sie das Gesprochene und Gelernte nicht weiterverfolgen. Sie haben das Igelhaus an einen Platz gestellt und die kleinen Häuschen bemalt. Man könnte also meinen, Denkprozesse sind nicht aktiviert worden. Aber die Erfahrung zeigt, dass wenn man die Kinder anschließend fragt, sie genau wissen, was gesagt wurde. In diesem Fall war es genauso. 

Wie war es für die Kinder, als der erste Igel tatsächlich ins neue Igelhaus eingezogen ist? Wie reagieren und bewegen sich die Kinder im Garten?

Die Kinder waren total begeistert, als sie den Igel im Garten laufen sahen. Sie haben mit Abstand geschaut, wo der Igel hingeht. Später sahen sie, dass der Igel in das Haus gezogen ist. „Da ist der Popo vom Igel“ (lacht). Seit dem wird er gefüttert und in Ruhe gelassen. 

Geben die Kinder acht auf die Vogelhäuser und aufs Insektenhotel? Gab es freiwilliges Verhalten der Kinder?

Da die Vogelhäuschen etwas höher hängen, kommen die Kinder nicht selbständig an diese heran. Mit der Hilfe eines Erwachsenen ist es möglich, die Häuser anzuschauen. Allerdings wollen wir die Behausungen erstmal in Ruhe lassen, damit Tiere einziehen können. 

Würden Sie dieses Projekt auch anderen Kitas empfehlen? 

Unbedingt weiterempfehlenswert!

Vielen herzlichen Dank

 

Bilder von Backhaus Stiftung und Ev. Kindertagesstätte Elliehausen